Vsevolod Zaderatzky in Gohrisch

Geburtshaus von Vsevolod Zaderatzky in Kursk. Boris Solodkin zeigt hier das Haus der Familie V. Zaderatzky
Geburtshaus von Vsevolod Zaderatzky in Kursk. Boris Solodkin zeigt hier das Haus der Familie V. Zaderatzky

Die 6. Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch

ein Rückblick

Nunmehr zum sechsten Mal fanden im Juni die Internationalen Schostakowitsch Tage statt. Im idyllischen Gohrisch, einer Gemeinde in der Sächsischen Schweiz, rund 40 Kilometer von Dresden entfernt, lockte das Festival an drei Tagen mit hochkarätigen Konzerten und den "Schostakowitsch-Rundgängen" wieder 3.000 Besucher aus dem In- und Ausland in den kleinen Ort. Erleben Sie bei MDR FIGARO noch einmal Ausschnitte aus dem Festivalprogramm.

Sieben Konzerte an drei Veranstaltungstagen standen in diesem Jahr auf dem Programm: drei Kammerkonzerte, zwei Klavierrezitals, eine szenisch-konzertante Aufführung sowie ein Orchesterkonzert mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Vladimir Jurowski.

Zu den diesjährigen Protagonisten zählten neben dem Borodin Quartett u.a. der Countertenor Andreas Scholl, der Pianist Jascha Nemtsov, die Mezzosopranistin Maria Gortsevskaya, der Cellist Isang Enders, der Pianist Paul Rivinius, zahlreiche Musiker der Staatskapelle Dresden sowie die Schauspielerin Isabel Karajan.

Die Aufführungen mit Werken von Dmitri Schostakowitsch, Vsevolod Zaderatsky und Arvo Pärt – also ausnahmslos Musik des 20. und 21. Jahrhunderts – wurden vom Publikum begeistert aufgenommen und teilweise mit Standing Ovations honoriert. Dabei hat sich auch die Konzertscheune – eine ganz normale Scheune, die eigens für die Zeit des Festivals zur Konzertscheune umfunktioniert wurde -  einmal mehr als akustisch und atmosphärisch hervorragender Konzertort erwiesen.

Originalschauplätze in Gohrisch

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Der Pianist Jascha Nemtsov

In Gohrisch weilte Dmitri Schostakowitsch zweimal, 1960 und 1972. Während seines ersten Aufenthaltes schrieb er innerhalb weniger Tage sein achtes Streichquartett, eines seiner wichtigsten Werke, das er später als sein Requiem bezeichnete. Beide Male wohnte er im Gästehaus des Ministerrates der DDR, dem späteren "I-Heim" ("Haus der Intelligenz") und heutigen "Parkhotel Albrechtshof".

Das Zimmer existiert bis heute. Ebenso der kleine Teich unter der Buche, wo er auf einer Bank sitzend an der Partitur des achten Quartetts gearbeitet hat. Was Tobias Niederschlag, den Dramaturgen der Staatskapelle Dresden, zu der Idee inspirierte, hier zu Ehren von Schostakowitsch ein Festival zu veranstalten - immerhin gab es ein solches weltweit bislang noch nicht.

Für diese Idee fand er Mitstreiter: Musiker der Staatskapelle Dresden, den Orchesterdirektor Jan Nast, den Dirigenten Michail Jurowski, der Schostakowitsch selbst noch persönlich kannte, viele andere international renommierte Musiker, den Bürgermeister von Gohrisch sowie Gohrischer Bürger.

Geschichte des Festivals

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Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten

Der Verein "Schostakowitsch in Gohrisch" gründete sich, 2009 wurden die ersten Internationalen Schostakowitsch Tage veranstaltet. Inzwischen darf man es wohl eine Erfolgsgeschichte nennen: Nicht nur die dramaturgisch klug zusammengestellten Konzertprogramme mit erstklassigen Interpreten  machen für Schostakowitsch-Fans das Festival so attraktiv. Geschätzt wird auch die besondere Atmosphäre vor Ort – "am Rande der Welt":

Etwa wenn freundliche Parkplatzanweiser dem Ortsunkundigen den Weg zum Konzertzelt (einem umfunktionierten Zirkuszelt mit bemerkenswerter Akustik) zeigen. Wenn man den Musikern an langen, blumengeschmückten Tafeln im improvisierten Foyer beziehungsweise am Tag nach dem Konzert auf einem der Wanderwege oder im Freisitz der Bäckerei begegnet. Wenn man den Schostakowitsch-Platz betritt (eine 2013 so benannte Bushaltestelle, an der eine Ausstellung über den Komponisten zu sehen ist) oder ein Schostakowitsch-Museum im Entstehen begriffen ist. Nicht zu vergessen die Tontechnik, die die Konzerte dokumentieren und wieder erlebbar machen, auch für die Hörer von MDR FIGARO: Das Tonstudio befindet sich – improvisiert und doch hochprofessionell - in einem Bauwagen auf dem Feld hinter der Konzertscheune.

Geburtshaus von Vsevolod Zaderatzky in Kursk. Boris Solodkin zeigt hier das Haus der Familie V. Zaderatzky
Blick auf den Kurort Gohrisch

Quelle:  MDR FIGARO

 

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